Der WAU-Effekt | Die Wirtschaftsfrau
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Bürohunde bieten viele Vorteile.

Der WAU-Effekt

Immer mehr Schweizer Büros kommen auf den Hund und nehmen Vierbeiner in ihren Kollegenkreis auf. Hundefreundliche Arbeitgeber gelten als modern, kommunikativ und sozial. Diesen Trend unterstützt Nadine Müller-Krontiris, Inhaberin der Aktion Bürohund, gerne. Die Schweizer „Aktion Bürohund“ zeichnet Unternehmen als attraktive Arbeitgeber aus, die einen oder mehrere Bürohunde in ihren Räumen willkommen heissen.

„Bürohunde bieten viele Vorteile“, erläutert Nadine Müller-Krontiris. „Sie sorgen dafür, dass die Mitarbeitenden gesund bleiben. Einerseits durch regelmässige Bewegung beim Gassi gehen andererseits durch weniger Stress, somit weniger Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Burn-Outs.

Aber auch aus Sicht der Tierfreundin befürwortet sie, die Hunde mit an den Arbeitsplatz bringen zu können. „In den Tierheimen warten jeden Tag tausende Hunde darauf, von ihnen adoptiert zu werden.“

Die Möglichkeit, den Hund mit in die Arbeit zu bringen, ist eine wunderbare Win-Win-Lösung. Den Hunden ist alleine zu Hause oft recht langweilig. Im Büro dagegen haben die Rudeltiere die Aufgabe, sich um ihre Menschen zu kümmern und alles zu bewachen.“

Der Yorkshire Terrier Kessy nimmt ihren Job als Wachhund in den Räumlichkeiten von „Aktion Bürohund“ nicht sehr ernst, sondern begrüsst auch unbekannte Besucher mit einem freundlichen Schwanzwedeln. „Sie ist eher unser Ernährungscoach, der sehr kritisch beäugt was wir Menschen essen und bettelt bei besonders fleischlastigen Mahlzeiten.“

Des Weiteren stärken Hunde das Gemeinschaftsgefühl im Büro: „Ein Tier integriert alle Anwesenden. Es begrüsst freundlich, ist auch immer ein Gesprächsthema unter den Kollegen und lebt Gemeinschaft vor.“ Dies hat auch Dorothe Kienast, Inhaberin der Agentur dok-kommunikation in Wetzikon, erlebt. Sie musste überraschend wegen eines Wanderunfalls ins Spital und deshalb blieb auch der Chief Happiness Officer, eine Parson Russel Terrier namens Emilou, dem Büro fern. Umgehend meldeten sich die Mitarbeitenden bei Dorothe Kienast, dass doch Emilou bitte ihren gewohnten Dienst in den Räumlichkeiten antreten solle. Spontan tat sich die Kollegenschaft zusammen um sich auch nach Feierabend um den Vierbeiner zu kümmern, bis das Frauchen wieder gesund zurück am Arbeitsplatz war.

Jörg Buckmann, Pesonalmarketingexperte und Inhaber der Buckmann gewinnt GmbH sieht den Trend zum Bürohund kritischer.

„Arbeitstätige Eltern oder Alleinerziehende müssen für ihren Nachwuchs Lösungen suchen – Nannys, Nachbarn oder teure Krippenplätze. Für Hunde gäbe es dieselben Lösungen.“ Ausserdem sieht der erfahrene Personaler auch eine Ungerechtigkeit im Unternehmen hinsichtlich der Mitnahme von Bürohunden: Es sei ein reines Privileg der Bürolisten. Die Kolleginnen und Kollegen in Berufen wie Pförtner, Hausmeisterin, Verkäufer, Lageristin, Strassenbauer, Handwerkerin und in vielen anderen Funktionen im selben Unternehmen dürften hingegen den tierischen Liebling nicht mit an den Arbeitsplatz bringen.

Auch das Thema Gesundheit treibt Jörg Buckmann um. Fast zehn Prozent der Erwerbstätigen in der Schweiz reagiert sensibel auf Hundehaare beziehungsweise –schuppen. Im Falle eines Bürohundes würde somit die Gesundheit dieser Menschen gefährdet. Arbeitgeber, die Hunde am Arbeitsplatz zulassen wollen, sollten dies unbedingt berück-sichtigen und alle Mitarbeitenden vorab befragen. Denn man kann nicht davon ausgehen, dass die Allergiker als auch die Mitarbeitenden, die Angst vor Hunden haben, sich pro-aktiv melden. „Jedenfalls nicht einfach so“, schliesst er, „denn in dieser Frage herrscht ein ganz schön brutaler Gruppendruck. Sich als Einziger den Tierfans im Büro entgegenzustellen, braucht viel Mut. Und den hat nicht jeder.“

Ob man nun einen Bürohund aufnimmt oder nicht, muss jedenfalls offen und ehrlich mit allen Beteiligten diskutiert werden, rät Müller-Krontiris von Aktion Bürohund. Die Offenheit gegenüber Bürohunden wird jedenfalls nicht abbrechen. Die deutsche Werbeagentur Volt aus Münster geht noch einen Schritt weiter.

Er twittert und sein Treiben im Laufrad kann live auf der Homepage verfolgt werden.

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