Die erste schweizer Frauenrechtlerin | Die Wirtschaftsfrau
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Marie Pouchoulin (24.05.1826 – 24.03.1899)

Die erste schweizer Frauenrechtlerin

Es ist der 24. Mai 1826. An diesem Tag erblickt Marie Pouchoulin im Kanton Genf die Welt. Die Welsch-Schweizerin soll zur ersten Frauenrechtlerin der Schweiz heranwachsen.

Bei Marie Pouchoulin handelt es sich um ein Einzelkind. Bereits mit 19 Jahren heiratet die junge Frau einen Handelsreisenden, Marc Antoine Mercier. Die Ehe verläuft nicht reibungslos, nach der Geburt ihres Sohnes wird die Ehe wieder aufgelöst und Pouchoulin zieht zusammen mit ihrem Kind zurück ins Haus ihrer Eltern. Diese haben einige Deutsche Flüchtlinge der 1848 Revolution bei sich aufgenommen.

Durch die Diskussionen über Liberalismus und Demokratie entdeckt Pouchoulin die Freude an der Politik.

Bei einem der Deutschen Flüchtlinge handelt es sich um Amand Goegg. Pouchoulin verliebt sich in ihn und die beiden heiraten.

Amand Goegg wird schliesslich auch aus der Schweiz ausgewiesen und flüchtet nach England. Marie Goegg- Pouchoulin, die zu diesem Zeitpunkt schwanger ist, folgt ihrem Mann nach London. Dort kommt sie in Kontakt mit der englischen Frauenbewegung, die bereits in vollem Gange ist. Nach mehreren Zwischenstationen kehren Marie Goegg-Pouchoulin und ihr Mann wieder zurück nach Genf. In der Zeitschrift „Les Etats-Unis d’Europe“ ruft Marie Goegg-Pouchoulin 1868 zum Zusammenschluss der Frauen auf.

Ziel des Aufrufs ist, dass sich die Frauen für ihre politischen Rechte einsetzen.

Dazu sollten Frauen aus allen europäischen Staaten Komitees bilden sowie eigene Lokale mit Büchern und Zeitschriften gründen, um sich dort zum Austausch treffen zu können. Viele Frauen melden sich nicht auf den Appell, trotzdem gründet Marie Goegg-Pouchoulin den Verein „Association Internationale des Femmes“. Bereits bei der Gründungsansprache kommuniziert sie ihre Ziele klar und deutlich; Marie Goegg-Pouchoulin fordert unter anderem das Frauenstimmrecht.

Bereits im Jahr 1867 bringt sie die erste Schweizer Frauenzeitung heraus, das „Journal des Femmes“, in welcher sie einen Überblick über die Frauenbewegungen weltweit publiziert. Der Verein wird jedoch schon bald wieder aufgelöst, schuld sind Unstimmigkeiten innerhalb der Organisation sowie der deutsch-französische Krieg, der 1870 ausbricht. 1872 wird er wieder neu gegründet, dieses Mal unter dem Namen „Association pour la Défense des Droits de la Femme“. Auch hier gründet sie wieder eine Zeitung, die „Solidarité“. Hier stossen einige der berühmtesten Kämpferinnen für das Frauenrecht aus England, Amerika, Frankreich und Italien dazu.

Bereits kurze Zeit nach der Neugründung erreicht Marie Goegg-Pouchoulin mit einer Petition, dass neu auch Frauen an der Universität Genf zum Studium zugelassen werden. Bald darauf folgen die Universitäten Zürich und Bern.

Die Vereinigung erreicht zudem die Aufhebung der Unmündigkeit verwitweter und lediger Frauen in mehreren Kantonen.

Ein weiterer Erfolg ist die Öffnung der Post- und Telegrafenberufe auch für Frauen zu gleichen Bedingungen wie Männer. 1880 löst Marie Goegg-Pouchoulin die „Association pour la Défense des Droits de la Femme“ wieder auf. Gut möglich, dass hier persönliche und finanzielle Gründe eine Rolle spielten; Amand Goegg kehrt nach einer Propagandareise nicht zu seiner Familie zurück und lässt einen Teil des Vermögens seiner Frau mitgehen.

Am 24. März 1899 stirbt Marie Goegg-Pouchoulin in Genf.

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