Erzählen Sie Geschichten! | Die Wirtschaftsfrau
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Oft ist es schwierig, in den Medien zu landen, ohne für die Berichterstattung zu bezahlen.

Erzählen Sie Geschichten!

Jedes Unternehmen wünscht sich, positive Berichterstattung über sich in den Medien zu sehen. Das gilt für grosse Firmen wie auch für Menschen, die sich gerade erst selbstständig gemacht haben, gleichermassen. Für letztere ist es hingegen oftmals sehr schwer, in den Medien zu landen, ohne etwas dafür zu bezahlen.

Um die Aufmerksamkeit von Redakteuren zu bekommen – egal ob Zeitung, Radio, Fernsehen oder Online – muss Ihnen vor allem eines gelingen:

Sie müssen Ihrem Angebot eine Relevanz geben.

Es muss für Redaktionen „ein Thema“ sein. Doch wie gelingt das? Diese Tipps verraten es Ihnen.

1. Überlegen Sie sich, welches Format Sie brauchen.
Der erste wichtige Schritt für Sie ist, sich darüber bewusst zu werden, in welchen Medien Sie überhaupt landen möchten und wen Sie darüber erreichen wollen. Überlegen Sie sich, wer Ihre Zielgruppe ist, und wo diese unterwegs ist. Welche Medien nutzt Ihre Zielgruppe, um sich zu informieren? In diese Medien müssen Sie gelangen!

Hier bringen wir Ihnen ein Beispiel: Eine junge Frau hat sich gerade mit einem speziellen Trainingsprogramm für den Beckenboden frischgebackener Mütter in der Nähe einer Kleinstadt selbstständig gemacht. Diese Kurse gibt es bereits seit zehn Jahren. Aber natürlich hat sie ein grosses Interesse daran, mediale Aufmerksamkeit zu bekommen. Schlie-sslich will sie Teilnehmerinnen für ihr Beckenbodentraining akquirieren.

Die Jungunternehmerin hat eine gute Bekannte gefragt, ihr Kontakte zu einem nationalen Mittagsmagazin im TV und verschiedenen ebenfalls nationalen Nachrichtensendungen herzustellen Das hat diese jedoch nicht gemacht. Aber nicht, weil sie ihr nicht helfen wollte, sondern weil sie nicht glaubte, dass die Freundin so ihre Zielgruppe erreicht. Ihre Teilnehmerinnen erreicht sie nicht über ein landesweites Magazin, sondern wohl eher über das Regionalfernsehen, den kleinen Radiosender oder die regionale Tageszeitung.

Mit der Entscheidung, die Berichterstattung auf nationale oder regionale Medien zu konzentrieren, ist es jedoch noch nicht getan.

Auch müssen die gewählten Medien zum Inhalt der angestrebten Berichterstattung passen.

So ist es eher unwahrscheinlich, dass eine Bankier-Zeitschrift eine ausführliche Meldung zum Thema
Beckenbodentraining nach der Schwangerschaft herausbringt.

Der Fokus auf das passende Medium ist daher also Pflicht. Die Redaktionen davon zu überzeugen, einen TV-Beitrag oder Zeitungsbericht zu bringen, die Kür. Das schaffen Sie so:

2. Finden Sie einen aktuellen Aufhänger

Ein aktueller Aufhänger ist ein sehr einfaches Mittel: Vielleicht passt die Jahreszeit zu Ihrem Service? Oder es gibt „den Tag des/der…“. Auch die politische Lage, Skandale oder Prominente können Aufhänger sein. Studien und aktuelle Forschungsergebnisse eignen sich ebenfalls bestens als Aufhänger für die Medien.

In unserem Beispiel wäre eine Studie ein guter Aufhänger. Ideal wären Zahlen, die belegen, dass nur wenige Frauen korrektes Beckenbodentraining nach der Schwangerschaft machen oder sich nach der Geburt viel zu schnell wieder sportlich betätigen und ihrem Körper damit schaden. Diese geben der Redaktion eine Relevanz und damit einen Grund, auch für Ihre Leser / Zuschauer / Hörer darüber zu berichten.

3. Neuheiten vermarkten

Hier ist der Aufhänger ziemlich offensichtlich: Ein neues Produkt, eine neue Dienstleistung oder ein neuer Standort sind ein guter Aufhänger für eine Berichterstattung. In unserem Beispiel ist dieser Punkt allerdings sehr wenig gegeben: Die Dienstleistung gibt es bereits seit zehn Jahren. Neu ist der Standort – das interessiert aber nur diejenigen, die in der Nähe wohnen. Und auch nur, wenn an dem Ort nicht bereits ein grosses Angebot an solchen Kursen besteht. Menschen, die nicht aus der unmittelbaren Umgebung kommen, interessiert das Angebot zudem sowieso nicht. Deshalb hier die Empfehlung, vor allem auf regionale Medien zu setzen.

4. Der Service-Gedanke: Probleme lösen

Egal, ob Produkt oder Dienstleistung: Sie bieten Ihren Kunden in der Regel Lösungen für ihre Probleme an. Und genau da gilt es anzusetzen. In unserem Beispiel: Inkontinenz ist bei Frauen während und nach der Schwangerschaft keine Seltenheit. Viele sind auch nach der Geburt noch davon betroffen. Helfen sollen Beckenboden-Übungen, wie sie die Jungunternehmerin anbietet. Um dem Aufhänger „Service“ gerecht zu werden, könnte sie zum Beispiel im Rahmen eines TV-Beitrags zeigen, welche Übungen das sind. Oder sie erläutern die Übungen in einem Zeitungsbericht – samt Bildmaterial. So schaffen Sie die benötigte Relevanz für Ihre Zielgruppe.

5. Erzählen Sie Geschichten!

Einer der allerwichtigsten Aufhänger: Starke Geschichten erzählen. Menschen sind ergriffen von Geschichten anderer Menschen – das können Schicksale, aber genauso motivierende Erfolgsstories sein!

In unserem Beispiel könnte man das Trainingsprogramm im Rahmen eines konkreten Falls vorstellen: Eine junge Mutter, die nach einer schwierigen Geburt starke körperliche Probleme hat und inkontinent ist. Bringen Sie Emotionen in die Geschichte rein – aber nicht zu viel. Die Zielgruppe muss sich in die Geschichte herein versetzen können, die Sie erzählen.

Tipp: Dieses „Instrument“ eignet sich übrigens auch wunderbar, wenn Sie sich als Unternehmen zu wichtigen gesellschaftlichen Themen platzieren möchten. Wenn es Ihnen also darum geht, Ihre CSR (Corporate Social Responsibility) zu fördern und nicht nur Ihre Leistung oder Ihr Produkt. Emotionale Geschichten eignen sich auch für Themen, die die Gesellschaft bewegen.

Wie aktuell zum Beispiel Klimawandel, Migration oder auch Diversity.

Doch wie finden und erzählen Sie hier Geschichten? Zum einen raten wir Ihnen, einmal einen Blick in Ihre Belegschaft zu werfen. Wie ist diese zusammengestellt? Beim Thema Diversity könnten Sie zum Beispiel unternehmensinterne Inter-essensgruppen für Schwule, Lesben und Transmenschen fördern. Oder vielleicht haben Sie ein Programm für Arbeitnehmende, die körperlich oder geistig eingeschränkt sind. In Interviews oder Portraits könnten die Mitarbeitenden darüber berichten, wie sie im Unternehmen aufgenommen werden. Beim Thema Migration würde sich beispielweise anbieten, Medienvertreter darauf aufmerksam zu machen, wel-chen Weg immigrierte Mitarbeiter im Unternehmen gegangen sind. Welche Programme den Mitarbeitenden hel-fen, in einem neuen Umfeld zurecht zu kommen. Ein Aufhänger könnte auch sein, wenn Mitarbeitende mit Migrationshintergrund in die Geschäftsleitung aufsteigen. Das Gleiche gilt für das Thema Umwelt. Hier machen es aktuell ja viele Unternehmen vor: Restaurants, die nur noch auf Glas-Strohalme setzen. Oder Supermarktketten, welche Plastiktüten abschaffen und wiederverwertbare Beutel für Obst und Gemüse verkaufen und Nüsse anstatt in der Plastikverpackung im Offenverkauf anbieten.

Fazit: Fragen Sie sich immer, wen Sie erreichen möchten und wie die Medien, an die Sie sich richten, aufgestellt sind. Schauen Sie sich deren Erzählweise an und versuchen Sie so, die Relevanz Ihres Angebots für eine aktuelle Berichterstattung herauszuarbeiten. Wenn Sie den Redaktionen dann auch noch starke Geschichten aus dem Leben eines Menschen liefern können, ist es sehr wahrscheinlich, dass Sie Beachtung finden werden.

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Karriere und Media

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