Firmen testen Lohnangabe im Stellenbeschrieb | Die Wirtschaftsfrau
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Firmen möchten Lohnangaben in Stellenbeschreibungen angeben.
Firmen möchten Lohnangaben in Stellenbeschreibungen angeben.

Firmen testen Lohnangabe im Stellenbeschrieb

In der Schweiz werden derzeit mehrere Pilotprojekte zu Lohnangaben in der Stellenbeschreibung durchgeführt. In Österreich ist das bereits Pflicht, in Kalifornien tritt ab 2013 ein ähnliches Gesetz in Kraft.

Es ist kein Geheimnis: Herr und Frau Schweizer reden nicht gerne übers Geld. Mit dieser «Verschlossenheit» stehen wir aber nicht allein da. Gemäss einer Umfrage der Ally Bank halten es 70 Prozent der Amerikaner für unhöflich oder unangemessen, persönliche Geldangelegenheiten in einem gesellschaftlichen Umfeld zu besprechen. Ganz nach dem Motto «Über Geld spricht man nicht.»

Spätestens in den Lohnverhandlungen werden wir dann aber gezwungen, das sonst so unbeliebte Thema auf den Tisch zu bringen. Verständlicherweise fühlen sich viele Bewerbende dabei unwohl und möchten sich weder unter ihrem Wert verkaufen noch überheblich wirken.

Angaben zum Salär in Österreich Pflicht

«Je nach Studienfortschritt und/oder Abschluss vergüten wir dich mit einem Bruttolohn von 34’000 bis 64’000 Franken im Jahr.» Ungefähr solche Zeilen stehen bereits heute in einigen Stellenbeschreibungen des Schweizer Telekommunikationsanbieters Swisscom. Gemäss der Luzerner Zeitung habe auch die Post vor, in Stellenbeschreibungen künftig Angaben zum Salär zu machen.

In anderen Ländern ist diese Praxis schon längst etabliert. So müssen österreichische Firmen seit 2011 das Mindestendgelt in Stelleninseraten angeben.

In eine ähnliche Richtung geht es im US-Bundesstaat Kalifornien. Das Gesetz schreibt vor, dass Arbeitgeber mit 15 oder mehr Beschäftigten ab dem 1. Januar 2023 in Stellenausschreibungen eine Lohntabelle angeben müssen. Dies wird auch Tech-Giganten wie Google betreffen.

Decken sich die Vorstellungen?

Die Lohntransparenz bringt mehrere Vorteile mit sich – für Arbeitnehmende aber auch Unternehmen. So können sich Kandidatinnen und Kandidaten bereits vor der Bewerbung an einer Zahl oder Bandbreite orientieren. Sie wissen, wie viel sie mindestens erwarten können und ob sich ihre Vorstellungen mit denjenigen des Unternehmens decken.

Für die Firma kann die Offenlegung des Salärs die Recruiting-Kosten minimieren, da sich höchstwahrscheinlich nur KandidatInnen auf die Stelle bewerben werden, die sich auch mit den Konditionen einverstanden zeigen. Zudem kann sich ein Unternehmen, das viel Wert auf Lohntransparenz legt, von der Konkurrenz abheben und mit gutem Beispiel vorangehen.

Insbesondere für Frauen, die weniger durchsetzungsfähig sind, kann dies ein Ansporn sein, bei der Lohnverhandlung selbstsicher ins Gespräch zu gehen. Mut zahlt sich bekanntlich aus.

Kategorie

News

Publiziert am

27.10.2022

Hashtag

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