Frauen in der Schweiz haben 36 Arbeitstage gratis gearbeitet

Die Frauen in der Schweiz haben bis am Samstag, 20. Februar, gratis gearbeitet. Die Männer haben ihren Lohn bereits am 1. Januar erhalten. Dieser Tag markiert den “Equal Pay Day”, der sich aus dem Lohnunterschied zwischen Mann und Frau ergibt.

Der diskriminierende Anteil der Lohnungleichheit beträgt 14.4%. Diskriminierend, weil es dafür keine nachvollziehbaren Gründe gibt, wie die Business- und Professional Women Switzerland (BPW Switzerland) mitteilen.

Es gebe keine nachvollziehbaren Gründe, warum eine Frau weniger verdienen soll, als ein Mann, wenn sie dieselbe Arbeit leiste, schreibt BWP. Die Organisation orientiert sich an den Medianlöhnen der Privatwirtschaft. Nimmt man den öffentlichen Sektor hinzu, schrumpft die Differenz auf etwas unter zwölf Prozent, sagt SRF-Wirtschaftsredaktorin Charlotte Jacquemart.

Im letzten Sommer trat das revidierte Gleichstellungsgesetz in Kraft. Es verpflichtet Firmen mit über 100 Angestellten, die Löhne regelmässig auf Diskriminierung zu untersuchen. Das ist zwar noch nicht viel und es kommt immer noch darauf an, was genau man misst, aber es ist besser als gar nichts.

Schneckentempo bei der Lohngleichheit

Vor zwölf Jahren sei der “Equal Pay Day” am 15. März gewesen, schreibt der Gewerkschaftsdachverband Travail.Suisse. Mit der Lohngleichheit gehe es in der Schweiz also nur sehr langsam vorwärts. Der Verband beobachte mit Sorge, wie sich der diskriminierende Teil der Lohnunterschiede entwickle. Laut Zahlen, die im Jahr 2020 publiziert wurden, sei der Wert im privaten Sektor von 39.6% im Jahr 2008 auf fast 43% im Jahr 2016 gestiegen.

Quelle: https://www.srf.ch/news/schweiz/equal-pay-day-frauen-in-der-schweiz-haben-bis-samstag-gratis-gearbeitet