Geld und Geschlecht in der Schweiz – die neue Ausgabe der EKF-Fachzeitschrift «Frauenfragen»
56 Prozent der Schweizerinnen und Schweizer verbringen Zeit mit Care-Arbeit, Frauen zeitintensiver als Männer
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Frauen in der Wirtschaft – abwechslungsreiche Karrierechancen

Obwohl Frauen nach wie vor unterrepräsentiert im Wirtschaftswesen sind, stehen die Chancen klar auf Wachstum. Das Schweizer Ausbildungssystem gehört zu den Besten überhaupt und trägt dazu bei, die Weichen für den Karrieremodus frühzeitig zu stellen. Um später einmal im Management zu arbeiten, ist nicht zwingend ein akademischer Grad nötig. Viele Ausbildungen sind so anspruchsvoll, dass es mit Eigeninitiative und Arbeitsbereitschaft für den Weg nach ganzen oben reicht. Wir stellen die besten und beliebtesten Ausbildungen im Wirtschaftssektor vor.

Betriebswirtschaftslehre – der Klassiker unter den Ausbildungen

Das Studium der Betriebswirtschaftslehre bildet die Basis für zahlreiche wichtige Positionen im Wirtschaftssektor. Obwohl der Anteil männlicher Studierender nach wie vor höher ist, holen die Frauen auf. Das trägt dazu bei, langfristig mehr Stellen im führenden Management mit weiblichem Personal zu besetzen.

Von entscheidender Bedeutung ist es, die eigenen Rechte im Studium zu kennen. Herausforderungen wie der plötzliche Wechsel von Prüfungsinhalten waren in der Vergangenheit oft ein Problem. Mithilfe einer Prüfungsanfechtung durch den Fachanwalt stellen Frauen sicher, dass ihnen keine Ungerechtigkeiten bei der Ausbildung bzw. im Studium widerfahren.

Das Studium findet an den stark frequentierten universitären Hochschulen, aber auch an Fachhochschulen statt.  Das Bachelor-Programm dauert sechs Semester (drei Jahre), im Anschluss folgt das zweijährige Masterprogramm. Mit einem akademischen Abschluss der Betriebswirtschaftslehre öffnet sich die Karrierewelt in Schweizer Unternehmen. Positionen als leitende Finanz-, Marketing- oder Personalmanagerin sind besonders beliebt.

Zeit für einen Wechsel – MBA-Programme für berufstätige Frauen

Die Lust auf Weiterentwicklung steigt, mit den schweizweit angebotenen MBA-Programmen wird berufstätigen Frauen eine Chance geboten. Das renommierteste Institut ist die SBS Swiss Business School in Zürich. Über Online-MBA-Angebote können sich Frauen innerhalb von 1,5 Jahren auf die kommende Karriere im Management vorbereiten.

Für Schulabgänger ist das Projekt ungeeignet, es richtet sich stattdessen an Führungskräfte, die sich weiterentwickeln möchten. Ein abgeschlossenes Bachelor-Studium wird erwartet, alternativ sind eine klassische Ausbildung und zwei Jahre Berufserfahrung als Zugangskriterien möglich.

Während der Weiterbildung liegt der Themenschwerpunkt auf Förderung der Entscheidungsfähigkeit und Ausbau der Führungskompetenzen. Ein abgeschlossener Lehrgang unterstützt Frauen dabei, im oberen Management Fuß zu fassen und die eigenen Kompetenzen zu erweitern.

Diplom Marketingmanagerin – ohne Studium in die Führungsebene

Der Sprung ohne akademischen Grad in die Führungsebene ist kompliziert, aber nicht unmöglich. Mit einer höheren Fachausbildung zur Diplom Marketingmanagerin eröffnen sich Frauen verschiedene Tore in KMUs und Großbetrieben. Während der Ausbildung werden nicht nur fachrelevante Themen, sondern auch Führungskompetenzen vermittelt. Nach erfolgtem Abschluss übernehmen die Absolventinnen Verantwortung auf mittlerer Managementebene, können sich durch Fortbildungen und Engagement aber weiter nach oben arbeiten. Zugangsvoraussetzungen zur Ausbildung ist der Abschluss auf Sekundarstufe II, alternativ hierzu sind vier Jahre einschlägige Berufserfahrung nötig.

Die akademische Marketinglaufbahn wählen Frauen, die sich für ein Studium im Bereich Marketing entscheiden. Neben ähnlichen Schwerpunkten wie in der Fachausbildung werden hier auch Kernthemen der Betriebsökonomie gelehrt. Als Berufsausübungsorte stehen später vor allem Medien- und Werbeagenturen zur Verfügung. Der Bachelor of Science im Bereich Marketing ermöglicht Frauen den Einstieg ins Marketing Management, mit unterschiedlichen Schwerpunkten. Brand-Managerinnen sind ebenso gefragt wie Produktmanagerinnen und Controllerinnen im Marketingsektor.

Die Studiendauer beträgt bei einem Vollzeitstudium sechs Semester. Für berufstätige Frauen bietet sich die berufsbegleitende Option an. Hier verlängert sich die Regelstudienzeit auf acht Semester.

Weiterentwicklung durch Masterprogramme in der Unternehmensführung

Die Karrierechancen in der Schweiz stehen für wirtschaftsaffine Frauen besser als in vielen anderen Ländern. Durch zahlreiche Weiterentwicklungsoptionen lässt sich auch auf Basis einer grundsoliden Ausbildung der Sprung in die Führungsebene schaffen. An vielen Hochschulen werden Masterprogramme im Bereich Unternehmensführung angeboten. Sie sind auf eine Dauer von maximal zwei Jahren ausgelegt und richten sich an berufserfahrene Personen, die sich weiterentwickeln möchten. Frauen, die bereits in Führungsposition arbeiten und auf Fortbildung setzen, sind hiermit gut bedient. Es werden tiefgründige Inhalte in den Bereichen Unternehmensführung und Management gelehrt. Hilfreich sind solche Programme auch für Freiberuflerinnen und selbstständige Frauen, die einen eigenen Betrieb gründen möchten.

Das eidgenössische Fähigkeitszeugnis als Grundausbildung für Wirtschaftsjobs

Mit einer Lehre zur Kauffrau EBA (zwei Jahre Dauer) qualifizieren sich Frauen für den Einstieg in Wirtschaftsjobs. Für den Aufstieg ins Management reicht das aber nicht. Deutlich besser schneidet die dreijährige Ausbildung zur Kauffrau EFZ statt, die bis heute als meistgewählter Lehrberuf des Landes gilt. Rund 13.000 Auszubildende beginnen die dreijährige Lehre jedes Jahr und schaffen sich damit die Basis für die Zukunft.

Wird parallel zur Ausbildung die Berufsmaturität abgelegt, ist die Ausbildung der ideale Einstieg für ein Studium an einer Fachhochschule. Weltweit gehören die Schweizer Ausbildungen zu den anerkanntesten Lehrberufen überhaupt und bieten den optimalen Weg in die Berufswelt. Mit dem eidgenössischen Fähigkeitszeugnis bereiten sich Absolventinnen auf die Karriere in der Wirtschaft vor. Die Ausbildung gehört zu den niederschwelligen Optionen, um im Arbeitsleben schnell Fuß zu fassen.

Es lohnt sich, parallel zur Ausbildung auf die Berufsmaturität zu setzen, da sie den Weg ins Fachhochschulstudium ebnet. Mit einem akademischen Grad sind nach oben hin keine beruflichen Grenzen gesetzt.

Studium von Vorteil, aber keine Pflicht

Um Frauen langfristig im Management und in der Wirtschaft zu stärken, ist eine fundierte Ausbildung unverzichtbar. Die hohe Lernbereitschaft der Schweizerinnen trägt dazu bei, dass immer mehr weibliche Führungskräfte die Arbeitswelt erobern. Obwohl der akademische Grad die einfachste Option für einen hohen Einstieg ist, besteht auch auf Basis einer Ausbildung mit Berufserfahrung die Chance auf beruflichen Erfolg.

Kategorie

Arbeit

Publiziert am

09.01.2024

Hashtag

#DieWirtschaftsfrau #DWF #Betriebswirtschaftslehre #MBA #Marketingmanagerin

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