Frauenquote im schweizer fernsehen

Eine Analyse über das Programm der SRG zeigt: Im Westschweizer Fernsehen ist noch jede zweite Person in Beiträgen eine Frau. Im Tessin nur jede vierte. Verbesserungspotential gibt es auch bei den anderen Sprachregionen.

Wen befragen die Fernsehsender? Dieser und noch anderen Fragen wollte eine Studie der GöfaK Medienforschung GmbH im Auftrag des Bundesamts für Kommunikation (Bakom) auf den Grund gehen. Zwischen den Sprachregionen zeigten sich dabei grosse Unterschiede:  „Bei RTS Un und RTS Deux liegen sie bei 64 bzw. 56 Prozent. Bei SRF 1 kommen in 45 Prozent der journalistischen Beiträge Frauen zu Wort, bei RSI LA 1 und RSI LA 2 sind es 29 Prozent bzw. 33 Prozent“, heisst es in einer Medienmitteilung. Allerdings seien diese Werte stark von der Themen- und Nachrichtenlage abhängig und deshalb erst aufgrund weiterer Erhebungen in den Folgejahren strukturell beurteilbar, so die Studienautoren.

Ebenfalls erforscht hat die Studie, wie die einzelnen Sprachregionen über die anderen Sprachregionen referieren. Laut der Studie seien die Befunde hier eher bescheiden. „Der Blick über den sprachregionalen Tellerrand ist vorhanden“, kommunizieren die Autorinnen und Autoren der Studie, doch er werde nicht ausgeweitet. Besonders die Bezüge zwischen französischsprachiger Schweiz und den italienischsprachigen Gebieten seien sehr gering ausgeprägt, beanstandet die Studie.

Die Analyse sei Teil eines Forschungsprogramms, mit dem die Sendungen der Schweizer Radio- und Fernsehsender – mit Konzession und Leistungsauftrag – mit wissenschaftlichen Methoden ständig beobachtet werden. Die Publikation der Analysen solle die öffentliche Diskussion über die Programmleistungen von Radio und Fernsehen in der Schweiz anregen, heisst es in der Mitteilung.

Quelle: https://www.bote.ch/nachrichten/schweiz/frauenquote-am-tv-welsche-vorbildlich-tessiner-mit-aufholbedarf;art177490,1260475