Gemäss der neuesten Studie des Bundesamts für Statistik vom 06. Februar 2020 zum Thema Qualität der Beschäftigung in der Schweiz 2008-2018 ist die Gleichbehandlung der Geschlechter immer noch nicht erreicht. Allerdings befindet sich diese auf einem guten Weg, wie die folgenden Indikatoren zeigen.
Löhne: Der Bruttomedianlohn im Jahr 2016 betrug CHF 6830.00 für die Männer und CHF 6011.00 für die Frauen. Das macht einen Unterschied von CHF 819.00 aus, wovon 55.9% durch erklärbare Unterschiede begründet werden können. Zwischen 2008 und 2018 stieg der Bruttomedianlohn bei Männern um 5.9%, bei Frauen gar um ganze 11.7%. Das verdeutlicht, dass die Lohnlücke sich langsam zu schliessen beginnt. Dennoch sind Frauen mit 17.0% mehr als doppelt so häufig von Tieflöhnen betroffen wie Männer mit 7.6%. Auch hier geht der Anteil der Tieflöhne bei Frauen jedoch schneller zurück als bei Männern.
Beschäftigungsgrad: Die Unterbeschäftigungsquote beläuft sich bei Frauen auf 11.5%, bei Männern sind es 3.6%. Das bedeutet, dass dreimal mehr Frauen Mühe haben, eine Beschäftigung zu finden, als das bei Männern der Fall ist. 10.6% der Frauen und 5.8% der Männer sind mehrfacherwerbstätig.
Arbeitsflexibilität: Mit 50.2% profitieren knapp mehr als die Hälfte der Männer von flexiblen Arbeitszeiten. Demgegenüber haben 39.9% der Frauen flexible Arbeitszeitmodelle. Männer erhalten öfter die Möglichkeit, Arbeitsbeginn oder -ende aus familiären Gründen um eine Stunde zu verschieben. Aus demselben Gründen ist es Frauen hingegen öfter erlaubt, gleich einen ganzen Tag freizunehmen.
Sozialleistungen: Auch bei den Anteil Arbeitnehmenden, die Beiträge an die zweite Säule leisten, haben die Männer mit 96.9% die Nase vorn. Bei den Frauen sind es 83.8%. Ein ähnliches Bild zeichnet sich bei den Selbstständigerwerbenden: 22.2% der Männer sowie 8.0% der Frauen zahlen in die zweite Säule ein. Bei den Beiträgen an die Säule 3a liegen wiederum die Männer an der Spitze.
Qualifikationen: Innerhalb des letzten Jahrzehnts ist die Anzahl Frauen in höher qualifizierten Berufen um 5.4% gestiegen. Jedoch sind mit 16.0% mehr Frauen für ihren derzeitigen Beruf überqualifiziert als Männer (13.1.%).
Das Bundesamt hat in seinem Bericht weitere Statistiken zusammengefasst, die zusammen ein sehr kontrastreiches Bild ergeben. Der komplette Bericht lässt sich auf der Website der Schweizerischen Eidgenossenschaft admin.ch einsehen.
Quelle: https://www.bfs.admin.ch/bfs/de/home.assetdetail.11607879.html
Kategorie
News
Publiziert am
10.02.2020
Hashtag
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