Gender Pay Gap in der schweiz wird grösser | Die Wirtschaftsfrau
Geschlechterrichtwerte in Aktiengesellschaften
Online-Marketer:innen vereint – gegen Sexismus
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Für Anne Fritz gibt es in Schweizer Unternehmen eindeutig Sexismus und Machismus.

Gender Pay Gap in der schweiz wird grösser

Heute – Montag – haben feministische Gruppen in der Schweiz zu einem Frauenstreik aufgerufen. Währenddessen zeigt sich, dass die Lohnlücke zwischen den Geschlechtern zunimmt. Zwischen 2014 und 2018 hat sich die durchschnittliche Lohnlücke deutlich vergrössert. Einige feministische Kollektive erklären, das sei auf den Mangel an politischem Willen zurückzuführen. 2018 verdienten Frauen im Schnitt über die gesamte Schweizer Wirtschaft 19.0% weniger als Männer. 2014 lag der Wert noch bei 18.1%. Dies zeigen die neusten Zahlen des Bundesamts für Statistik (BFS).

Schon früher haben in der Schweiz am 14. Juni Frauenstreiks stattgefunden. 1991 nahmen hunderttausende Frauen an Streik- und Protestaktionen teil. Der Streik wurde von Uhrenarbeiterinnen im Vallée de Joux aufgrund ungleicher Löhne initiiert.

“Unerklärbare” Lohnlücke

Giovanni Ferro-Luzzi, ausserordentlicher Professor an der Universität Genf, sagt, etwas mehr als die Hälfte der beobachteten Ungleichheit beim Bruttolohn zwischen Frauen und Männern im privaten Sektor in der Schweiz lasse sich durch unterschiedliche Qualifikationen, Ausbildungen oder Berufserfahrung erklären. . Der andere Anteil, der nicht erklärt werden kann, sei möglicherweise diskriminierend.

Dieser “unerklärbare Anteil”, wie er vom BFS genannt wird, hat über alle Wirtschaftssektoren in der Schweiz hinweg von 42.4% im Jahr 2014 auf 45.4% im Jahr 2018 zugenommen. Wie das BFS sagt, bedeutet dies, dass Frauen im Jahr 2018 in der Privatwirtschaft pro Monat um CHF 684.00 brutto weniger verdient haben.

Die berühmte gläserne Decke

Frauen hätten bei der Beförderung noch zusätzliche Hürden zu überwinden. Die hierarchische Position im Unternehmen sei messbar und stelle sicherlich auch eine mögliche Folge von Diskriminierung gegenüber Frauen dar, so Ferro-Luzzi. Das Phänomen nennt sich die “gläserne Decke”.

Im neusten Bericht der Firma Equileap entpuppt sich die Schweiz als eines der Schlusslichter in Bezug auf die Gleichbehandlung in Führungspositionen. Zahlen offenbaren eine gläserne Decke, auch wenn der Frauenanteil in der Arbeitsbevölkerung mit 39% nicht klein ist.

Für Anne Fritz gibt es in Schweizer Unternehmen eindeutig Sexismus und Machismus. Sie ist Mitglied des Genfer Feministischen Streikkollektivs. Sie sagt, die Segregation der Arbeit, dass heisst, dass Frauen in den prekärsten und am schlechtesten bezahlten Branchen übervertreten sind, helfe auch nicht.

Feministische Welle

Im Jahr 2018 waren 60.9% der Tieflohnbezieher:innen mit weniger als CHF 4’000.00 Lohn im Monat für eine Vollzeitbeschäftigung Frauen. An oberster Stelle der Gehaltspyramide stehen im Gegensatz dazu Männer. Laut BFS machten sie 2018 81.2% der Beschäftigten aus, welche mehr als CHF 16’000.00 im Monat verdienten.

Wie Anne Fritz sagt, werde diese Ungleichheit zunehmend von jüngeren Menschen angeprangert. Sie glaubt, dass wir eine feministische Welle in den jüngeren Generationen erleben. Dieser Kampf habe breitere Schichten der Bevölkerung erfasst. Soziale Netzwerke hätten dazu beigetragen, da die Menschen dort einfacher ihre Meinung ausdrücken könnten.

Eine halbe Million

Regula Bühlmann, Leiterin der Abteilung Gleichstellung beim Schweizerischen Gewerkschaftsbund (SGB) sagt, es gäbe ihr Hoffnung, dass die Schweizer Frauen Betroffenheit spüren und Engagement zeigen. Sei es die jüngere Generation oder diejenigen, welche 1991 am ersten Frauenstreik teilgenommen hätten.

 

Quelle: https://www.derstandard.at/story/2000127377872/schweiz-lohnungleichheit-zwischen-maennern-und-frauen-nimmt-zu

Kategorie

News

Publiziert am

14.06.2021

Hashtag

#diewirtschaftsfrau #politik

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