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Gratis Menstruationsprodukte in Schottland – auch etwas für die Schweiz?

In Schottland werden seit dem 15. August 2022 in Stadtverwaltungen und Schulen Menstruationsprodukte gratis abgegeben. In der Schweiz gibt es auf Kantons- und Gemeindeebene ähnliche Vorhaben.

Durchschnittlich fünf Binden oder Tampons verbraucht eine Frau während der Regelblutung täglich. Gerade für finanziell schlechter gestellte Personen kann der Kauf von Menstruationsprodukten zum Problem werden. Insbesondere, da es sich dabei nicht um Luxusartikel handelt, die problemlos von der Einkaufsliste gestrichen werden könnten.

Schottland setzt bezüglich «Periodenarmut» als erstes Land weltweit ein Statement. Per 15. August 2022 sind Stadtverwaltungen und Bildungseinrichtungen gesetzlich verpflichtet, allen, die entsprechende Produkte benötigen, diese kostenlos zur Verfügung zu stellen. Seit 2017 hat die schottische Regierung mehr als 27 Millionen Pfund investiert, um den Zugang in einer Reihe von öffentlichen Einrichtungen zu finanzieren. Das neue Gesetz soll diesen Fortschritt festigen.

«Gleichberechtigung und Würde»

Shona Robison, Ministerin für soziale Gerechtigkeit, zeigt sich  in einer Mitteilung stolz: «Der Zugang zu kostenlosen Periodenprodukten ist von grundlegender Bedeutung für Gleichberechtigung und Würde und beseitigt die finanziellen Barrieren für den Zugang zu diesen Produkten. Dies ist in einer Zeit, in der die Menschen aufgrund der Lebenshaltungskostenkrise schwierige Entscheidungen treffen müssen, wichtiger denn je, und wir wollen niemanden in eine Lage bringen, in der er keinen Zugang zu Periodenprodukten hat.»

Die Arbeit, die in Schottland geleistet wird, sei nach wie vor weltweit führend und gehe über die Bereitstellung von kostenlosen Produkten hinaus. «Wir haben auch Mittel für eine pädagogische Website für Arbeitgeber bereitgestellt, eine erfolgreiche Anti-Stigma-Kampagne durchgeführt und das Angebot an Menstruationsgesundheit für Schulen verbessert.»

Diverse Pilotprojekte in der Schweiz

Das schottische Gesetz erhält international viel Zuspruch. Wie die Süddeutsche Zeitung berichtet, sprechen sich in Deutschland bei eine repräsentativen YouGov-Umfrage 66 Prozent der Befragten dafür aus, Frauen etwa in Gemeindezentren oder Apotheken einen unentgeltlichen Zugang zu Artikeln wie Tampons oder Binden zu ermöglichen. Doch wo stehen wir in der Schweiz?

Eine einheitliche Regelung gibt es nicht, jedoch haben sich bisher schon zahlreiche Gemeinden für ein ähnliches Prinzip wie in Schottland ausgesprochen. Nach einem erfolgreichen Pilotprojekt macht sich zum Beispiel der Zürcher Gemeinderat dafür stark, dass Binden und Tampons in Schulhäusern sowie auf öffentlichen Toiletten gratis verfügbar sind. Auch in der Westschweiz laufen an ausgewählten Schulen Testversuche. Diese stossen auf Anklang: In der Waadt sollen Tampons und Binden bald an allen Schulen abgegeben werden, wie Bildungsdirektorin Cesla Amarelle gegenüber SRF sagt.

Kategorie

News

Publiziert am

25.08.2022

Hashtag

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