HomeOffice ist Lichtblick für Geschlechterunterschied in Finanzbranche

Die Verlagerung von Arbeit im Büro hin zu einer flexibleren Arbeitsweise zuhause wegen des Corona-Ausbruchs könnte langfristig dazu beitragen, dass sich die Kluft zwischen den Geschlechtern in der Finanzdienstleistungsbranche verkleinert.

Wie aus einem Bericht, der vom Netzwerk Women in Banking & Finance in Auftrag gegeben wurde, herausgeht, hat die Heimarbeit zu einer Verschiebung der Wahrnehmung geführt, welche Rollen als flexibel wahrgenommen werden können. Eine breitere Akzeptanz des Homeoffice kann dazu beitragen, dass Arbeitnehmerinnen, die die Haupteinnahme leisten und häufig stärker auf Flexibilität angewiesen sind, im Job bleiben.

Grace Lordan Associate Professor für Verhaltensforschung an der London School of Economics, sagt, dass ohne diese Wahrnehmungsänderung die Wahrscheinlichkeit zunimmt, dass Frauen, die flexibel arbeiten, so angesehen werden, als hätten sie eine geringere Bindung an den Arbeitsmarkt. Ausserdem findet sie, dass Frauen mehr Einschränkungen ausgesetzt seien als Männer, und daher ein Mangel an Flexibilität eher dazu führe, dass Frauen gehen. Ausgeglichene Verhältnisse seien so nicht zu erreichen.

Etwa 93% der derzeit in der Branche tätigen Frauen und 94% der Männer geben an, dass sie ihre Arbeit flexibel ortsungebunden machen können. Vor der Pandemie waren es nur 75% der Frauen und 54% der Männer. Dies ergab eine Umfrage mit rund 1’703 befragten Personen.

Die Krise hat Frauen einem höheren Risiko von Karriere-Rückschlägen und Arbeitslosigkeit ausgesetzt, da sie einen grösseren Anteil der Arbeitsplätze haben, die durch Lockdowns beeinträchtigt werden können. Weil Schulen und Kinderbetreuungen geschlossen wurden, gaben auch Frauen häufiger ihre Arbeit auf, um sich um die Kinder zu kümmern.

Quelle: https://www.cash.ch/news/top-news/arbeitsalltag-home-office-bietet-lichtblick-fuer-geschlechterkluft-finanzwelt-1664766