
Lohnunterschied zwischen Geschlechtern verringert sich nur geringfügig

Wie wir von anderen Sprachen lernen können, gendergerecht zu sprechen


Kanton Zürich will Frauenanteil in Tech-Berufen erhöhen
Frauen im Kanton Zürich verdienen im Schnitt nach wie vor weniger als Männer. Das lässt sich unter anderem mit der Branchenwahl erklären. Mit der Kampagne «Woman in Tech» möchte die Volkswirtschaftsdirektion des Kantons Zürich mehr Frauen für eine Karriere im Technik-Bereich motivieren. Dadurch sollen Frauen die wirtschaftliche Zukunft aktiver mitgestalten und dem Fachkräftemangel kann entgegengewirkt werden.
Frauen holen im Bezug auf die Präsenz am Arbeitsmarkt auf. In den letzten fünf Jahrzehnten hat sich der Anteil der erwerbstätigen Frauen im Kanton Zürich mehr als verdoppelt. Mittlerweile liegt ihre Erwerbsquote mit 83 Prozent nur noch fünf Prozentpunkte unter derjenigen der Männer, wie aus einer Medienmitteilung hervorgeht. Bereits überholt haben die Zürcher Frauen die Männer an den Universitäten und Fachhochschulen, wo sie mittlerweile die Mehrheit ausmachen.
Als Folge der erhöhten Arbeitsmarktpartizipation und des erhöhten Bildungsniveaus nehmen auch die Löhne der Frauen zu, seit 2008 doppelt so stark wie jene der Männer. Allerdings liege der Medianlohn der Zürcherinnen (6436 Franken) nach wie vor 16 Prozent tiefer als jener der Zürcher (7659 Franken).
«Woman in Tech» soll mehr Frauen für ICT-Berufe begeistern
Die Lohnanalysen zum Kanton Zürich messen insbesondere bei der Branchenwahl einen grossen Unterschied der Geschlechter. Dabei zeigt sich, dass der Frauenanteil in den bestbezahlten Branchen, der Finanz- und Versicherungswirtschaft und der Information und Kommunikation, mit 39 Prozent respektive 31 Prozent vergleichsweise tief ist. Am höchsten sei der Frauenanteil mit 76 Prozent im Gesundheits- und Sozialwesen.
Eng mit der Branchenwahl sei auch die Berufs- und Studienfachwahl verbunden – und auch hier besteht ein Gender-Gap: In den technischen Wissenschaften sind nur 32 Prozent der Absolventen weiblich, in den Wirtschaftswissenschaften lediglich 37 Prozent.
Die Volkswirtschaftsdirektion des Kantons Zürich will den Anteil der Frauen in technologischen Berufen erhöhen und plant deshalb zusammen mit Digitalswitzerland und der ICT-Berufsbildung die Kampagne «Woman in Tech». Das Ziel: Mehr Frauen sollen sich für einen Tech-Beruf entscheiden und auch Angebote zum Quereinstieg nutzen.
«Der wissens- und innovationsbasierte Wirtschaftssektor ist für den künftigen Wohlstand von entscheidender Bedeutung. Frauen müssen deshalb deutlich stärker in den technologischen Berufsfeldern vertreten sein, damit sie unsere Zukunft adäquat mitgestalten können», sagt Volkswirtschaftsdirektorin Carmen Walker Späh. Auch schränke der Fachkräftemangel in den ICT-Berufen die Innovationskraft ein, heisst es in der Mitteilung weiter. Carmen Walker Späh: «Wenn es uns gelingt, dass mehr Frauen ICT-Berufe wählen, leisten wir einen wichtigen Beitrag im Kampf gegen den Fachkräftemangel und zur Standortentwicklung.»
Lohnschere beginnt mit Mutterschaft
Das aktuelle Zürcher Wirtschaftsmonitoring der Fachstelle Volkswirtschaft im Amt für Wirtschaft und Arbeit (AWA) zeigt ausserdem, dass die individuellen Entscheidungen infolge Mutterschaft die grössten Treiber der Lohndifferenz sind. Sobald Frauen Kinder kriegen, reduziere die grosse Mehrheit ihr Pensum. Dadurch sinken nicht nur die Einkommen, sondern mittelfristig auch Karrierechancen und Berufserfahrung. Auch die Branchenwahl wird beeinflusst: Wer Teilzeit arbeiten möchte, suche sich tendenziell jene Branchen aus, in welchen Teilzeitarbeit verbreitet ist.
Die Folge: Ab dem 30. Altersjahr öffnet sich die Lohnschere. Am weitesten geöffnet ist sie mit bis zu 30 Prozent in den Altersklassen der 40 bis 50-Jährigen. Kaum Lohnunterschiede gibt es hingegen bei kinderlosen Frauen und Männern. Die Geburt eines Kindes wirkt sich somit entscheidend auf das Einkommen der Frauen aus – sowohl direkt als auch indirekt.
Kategorie
News
Publiziert am
22.12.2022
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