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Schönheitschirurg Enrique Steiger spricht über den Umgang mit Neuem.
NZZ Netversity 50/50
Unter dem Titel „fremd gehen“ fand am 27. Februar 2018 die vierte Ausgabe der Veranstaltungsreihe NZZ Netversity 50/50 in Zürich statt. Die digitale Nomadin Leonie Müller (S. 12) und der Schönheitschirurg Enrique Steiger diskutierten mit den rund 100 Teilnehmenden über den Umgang mit Neuem.
Bei „fremd gehen“ denken die Meisten zuerst an das Privatleben und die Beziehung zweier Menschen. Doch: Der erste Gedanke ist oftmals weder der Beste noch der Einzige.
Nur wer weiter und anders denkt, verändert die Welt.
Daher ging es an der NZZ Netversity-Veranstaltung vom 27. Februar 2018 darum, gewohnte Denkmuster zu verlassen und das Thema „fremd gehen“ aus verschiedenen Perspektiven zu beleuchten.
Leben in zwei Welten
In der Begrüssung versprach Dominik Isler, Leiter NZZ Konferenzen & Services, den Teilnehmenden, dass sie im Verlaufe des Abends ihre Komfortzone verlassen müssten. Er versprach nicht zu viel, wie das erste Referat von Enrique Steiger zeigte. Der Zürcher Schönheitschirurg sprach über den Umgang mit Neuem. Der Star-Chirurg verschönert in seiner noblen Zürcher Klinik nämlich nicht nur Prominente aus Hollywood, sondern operiert während drei Monaten im Jahr in Kriegs- und Krisengebieten. Im Rahmen von humanitären Einsätzen für die UNO und das Rote Kreuz hilft er den Ärmsten der Welt und arbeitet über 18 Stunden pro Tag kostenlos. Während seinen Einsätzen treffe er jeden Tag etwas an, welches ihn aufs Neue herausfordert. Dies sei jedoch ohne eine Balance in seinem Leben, welche die Familie und seine geregelte Arbeit in der Schweiz bringen, kaum möglich.
Unterwegs Neues entdecken
Als zweite Referentin betrat die Studentin Leonie Müller die Bühne. Eineinhalb Jahre lang wagte die 25-jährige Deutsche ein soziales Experiment: Sie lebte und arbeitete in Zugabteilen. Mit der BahnCard 100 reiste sie quer durch Deutschland – auf der Suche nach den Grenzen von Mobilität und Digitalisierung. An der Netversity-Veranstaltung berichtete die digitale Nomadin über die Ergebnisse ihres Selbstversuches. Sie verwies zu Beginn ihres Auftritts auf das Gegenteil vom Fremden – dem Vertrauten oder Gewohnten.
Als Vertrautes bezeichnen viele ihr Zuhause.
Und genau dem ist Leonie Müller „fremd gegangen“. Im Zug wurde sie täglich mit Neuem konfrontiert. Zum Abschluss forderte sie die Teilnehmenden auf, mit kleinen Schritten anzufangen und stets Neues zu entdecken. Denn nur wenn wir jeden Tag unsere Komfortzone verlassen, kann uns das Fremde vertrauter werden. Die vierte Ausgabe von NZZ Netversity 50/50 war ein voller Erfolg. Die nächste Veranstaltung findet am 30. August 2018 in Bern statt.
Networking & Diversity
Netversity wurde im Sommer 2016 als eigenständige Veranstaltungsreihe ins Leben gerufen. Seither findet der Anlass zweimal jährlich statt. Zu den Referentinnen und Referenten gehörten Persönlichkeiten wie der Philosoph Richard David Precht oder die bekannte TV-Köchin Meta Hiltebrand. Der Begriff „Netversity“ vereint die beiden Veranstaltungsziele: Es geht um Networking und um Diversity. Wenn jung und alt, Mann und Frau, Start-ups und erfahrenen Entrepreneurs zusammenkommen, entsteht konkreter Mehrwert für alle. Denn die NZZ Konferenzen & Services als Veranstalter glauben nicht nur an die Kraft des Dialogs, sondern auch an die Vielfalt. Sie fördert Kreativität und ermöglicht neue Denk- und Handlungsmuster. Diese Eigenschaften sind in der dynamischen, schnelllebigen Welt mehr gefragt denn je.
Rubrik
Ausgabe
Beni Meier
Nationalität
Schweizer
Beruf
Leiter Kommunikation & PR
Firma
NZZ Konferenzen & Services Swiss Economic Forum
Webseite
nzz-netversity.com
Nach dem Studium der Politikwissenschaften und BWL an der Universität Zürich hat Beni Meier das kommunikative Handwerk bei der PR-Agentur Farner sowie beim Wirtschaftsdachverband economiesuisse erlernt. Es folgte ein weiterer Karriereschritt als Stv. Geschäftsführer und operativer Wahlkampfleiter bei der FDP Kanton Zürich, bevor er 2015 als Leiter Kommunikation & PR zum Swiss Economic Forum / NZZ Konferenzen & Services wechselte.