Personalberatung – warum Sie auf die weibliche Perspektive nicht verzichten sollten | Die Wirtschaftsfrau
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Gescheitert. Fuck up and talk?
siemens
Auf der Suche nach mehr Kreativität
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Personalberatung
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Frauen und Männer haben sehr unterschiedliche Kriterien, wenn es zur Bewerbung kommt.

Personalberatung – warum Sie auf die weibliche Perspektive nicht verzichten sollten

So manche Frau fühlt sich in Bewerbungsgesprächen mit männlichen Headhuntern unwohl, nicht wirklich ernst genommen oder sie muss sich spitze Bemerkungen anhören. Auch Komplimente können zur heiklen Sache werden. Der Diskurs der aktuellen #metoo-Debatte ist deshalb nur ein Aspekt, warum die Zusammenarbeit mit weiblichen Personalberatern eine weitsichtige Entscheidung sein kann.

Die #metoo-Debatte ist weltweit in vollem Gange. Denn auch dort, wo Frauen bei der Planung ihres nächsten Karriereschrittes vom Wohlwollen anderer (Männer) abhängig sind, kann das Machtgefälle ausgenutzt werden.

Auch in unserer Personalberatung in St.Gallen ist das ein Thema. Zahlreiche Klientinnen betonen, um wie viel angenehmer ihnen die Zusammenarbeit mit einer Frau ist. Dann höre ich Sätze wie: „Ich habe das Gefühl, Sie verstehen mich“ oder auch: „Bei Ihnen kann ich sein, wie ich wirklich bin.“

Neulich erzählte mir eine Kandidatin sogar, dass sie lange überlegt hätte, was sie beim Bewerbungsgespräch trägt. Sie meinte: „Bei einem Mann hätte ich mich weniger getraut, einen Rock anzuziehen, um mich nicht dem Verdacht auszusetzen, meinen Weiblichkeitstrumpf ausspielen zu wollen“. Was für ein Gedanke! Er verdeutlicht jedoch, dass dieser Aspekt wohl nicht so abwegig ist, wenn es darum geht, sich als Frau für einen Personalberater zu entscheiden.

Bitte verstehen Sie mich richtig: Das soll weder eine Verallgemeinerung, noch eine pauschale Verdächtigung männlicher Personalberater sein. Die meisten von ihnen sind integere, sympathische und kompetente Menschen. Nur das Risiko, an jemanden zu geraten, der eine Frau weniger respektvoll behandelt, als es sich gehört, ist für weibliche Bewerbende unter Männern einfach etwas grösser. Das resultiert schon allein aus der jahrhundertealten Prägung beider Geschlechter, die einfach immer noch nicht vollständig gleichberechtigt sind.

Frauen blicken verstärkt hinter die Kulissen
Die Frage des Respekts zwischen Mann und Frau ist jedoch nicht das einzige Entscheidungskriterium, warum sich Frauen in Fach- und Führungspositionen in Sachen Karriere gern von einer Frau beraten lassen. Vielmehr ist es meist ein gutes Gefühl des besseren Verständnisses für die spezielle Rolle als weibliche Führungskraft und auch eine stärkere emotionale und kognitive Empathie, die Frauen im Vergleich zu ihren männlichen Kollegen oft einbringen. Erfahrungsgemäss achten Männer meist mehr auf die harten Fakten eines Bewerbenden. Da spielen Noten, Abschlüsse und berufliche Stehzeiten die massgeblichen Rollen. Diesen Part nehmen in den Unternehmen immer noch meist männliche Vorstände, Geschäftsführer und Abteilungsleiter ein. Hier eine ergänzende, weibliche Perspektive zu berücksichtigen, kann durchaus von Vorteil sein. Denn Frauen achten über die harten Fakten hinaus auch auf andere Aspekte und entwickeln oft schnell eine gute Intuition, ein Bauchgefühl für den „Menschen hinter der Fassade“.

Weibliche Personalberater legen verstärkt auch Soft Skills wie Kommunikations- und Teamfähigkeit oder die soziale Kompetenz von Kandidaten in die Waagschale.

Und das nicht nur bei Frauen, sondern auch bei männlichen Bewerbenden. Männerdominierten Branchen fehlt oft die weibliche Perspektive Männer in der Geschäftsleitung und Frauen in der Personalberatung können deshalb ein kongeniales Team bilden, das sich optimal ergänzt. Vor allem in männlich dominierten Branchen wie Technik, Naturwissenschaften oder in der IT ist die weibliche Perspektive oft unterrepräsentiert. Die Chance, den Blickwinkel durch einen weiblichen Personalberater zu erweitern, sollten sich Unternehmen auf der Suche nach geeigneten Kandidaten nicht entgehen lassen. Vor allem, wenn sie Bewerbenden nicht nur rein nach objektiven und kompetenzbasierten Kriterien auswählen wollen, sondern wenn auch das gute Bauchgefühl hinsichtlich zwischenmenschlicher Faktoren stimmen soll.

Wie immer macht es die gute Mischung
Unser Ansatz in der Personalberatung ist es nicht, Bewerbende und Unternehmen zusammenzubringen.

Wir bringen Menschen zusammen.

Denn letztendlich sind es immer Menschen, bei denen auch die Chemie und Faktoren wie Charakter, Ziele und Visionen für beide Seiten stimmen müssen.

Neben den fachlichen Qualifikationen sehen wir den Menschen und die zu besetzende Stelle immer ganzheitlich.

Und natürlich helfen uns neben unserer guten Intuition auch umfangreiche Auswahlverfahren, unser Marktwissen und umfassende Branchenkenntnisse. Zudem pflegen wir ein grosses Netzwerk und erkennen Trends in Wirtschaft und Berufswelt. Wir sind uns unserer grossen Verantwortung beim Zusammenbringen von Kandidaten und Unternehmen sehr bewusst. Dabei gehen wir gleichzeitig pragmatisch und effizient, wie auch empathisch und menschlich vor. Und natürlich hoffen auch wir, mit unserer Arbeit als Personalberaterinnen dazu beizutragen, dass es eine #metoo-Debatte irgendwann nicht mehr braucht, weil der gegenseitige Respekt zwischen den Menschen eine Selbstverständlichkeit ist.

Rubrik

gesucht

Ausgabe

Kompetenz und Kultur

Sandra Poda

Sandra_Poda_Portrait

Beruf
HR Recruiter & Consultant / Unternehmerin

Firma
PODA. Personal- und Kaderselektion

Webseite
personalpoda.ch
femalerecruiting.ch

Seit 1998 tätig als Personalberaterin mit Begeisterung für Mid und Advanced Careers, Vermittlung und Auswahl von Fach- und Führungskräften, Spezialisten- und Expertenpositionen. Seit 2007 selbständig. Schwerpunkte: Recruiting, Active Sourcing, Neue Arbeitswelten „Frauen in Führungspositionen“. Initiantin von femalerecruiting.ch. Grosses Netzwerk im HR-Bereich, aber auch zur Wirtschaft generell.

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