Schweizer Kulturbranche: ausgeglichen und fortgeschritten? | Die Wirtschaftsfrau
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Zum Thema Geschlechterverhältnisse im Kulturbereich hört man in der Schweiz fast nichts.

Schweizer Kulturbranche: ausgeglichen und fortgeschritten?

Seit dem Oktober 2019 stellt sich die Vorstudie «Geschlechterverhältnisse im Schweizer Kulturbetrieb» die Frage, wie sich der Schweizer Kulturbetrieb in den vier Kategorien Musik, Visuelle Kunst, Performing Arts und Literatur im Thema Geschlechterverhältnisse zeigt.

Auf was wird geachtet?

Dabei wird vor allem auf die Berufsverläufe von Kunst- und Kulturschaffenden, Commitment der untersuchten Institutionen zu Fragen der Geschlechtergerechtigkeit und -diskriminierung sowie auf die Geschlechterverteilung geachtet.

Ziele der Studie

Diese Vorstudie dient dazu, verbindliche Entscheidungen zur Durchführbarkeit sowie zu erforderlichem Aufwand und Umfang einer schweizweiten, umfassenden Studie zu treffen. Zusätzlich sollen erste Arbeitsweisen entwickelt und Tendenzen festgehalten werden. Finanziert wird das Projekt durch das Swiss Center for Social Research und Pro Helvetia.

Warum diese Studie?

Zum Thema Geschlechterverhältnisse im Kulturbereich hört man in der Schweiz fast nichts. Es ist nur wenig systematisches Wissen vorhanden und Geschlechterspezifisch aufbereitete Statistiken und Daten sind sowohl in Kulturbetrieben als auch in der Kulturförderung nach wie vor Ausnahmen. Es mangelt nicht nur an qualitativem und fundiertem Wissen über Lebens-, Arbeits- und Ausbildungsbedingungen für Frauen und Männer im Kulturbetrieb, sondern auch am Wissen über mögliche geschlechtstypische Ausschlüsse und Barrieren in den verschiedenen Kultursparten, über Fördermassnahmen und Auszeichnungen und über Karriereverläufe von Künstler:innen und Kulturschaffenden.

Die Zahlen sind eindeutig

In allen Sparten und allen Landesteilen wurde nachgezählt und die Zahlen sind eindeutig. Nur knapp 29% der strategischen Leitungspositionen sind von Frauen besetzt. In 35% der befragten Festivals und Kulturhäusern ist die Intendanz weiblich. Einigermassen ausgeglichen mit 42% Frauenanteil sind die Geschäftsleitungen.

In der Chefetage

Nebst diesen Zahlen zeigte sich auch, je grösser die Institution, desto weniger Frauen an der Spitze. Eine befragte Person sagte, dass bei den kleinen Museen, bei denen es um weniger Geld gehe habe es mehr Frauen in der Chefetage. Bei den Museen, bei denen es jedoch um viel Geld gehe, seien Frauen noch immer in der Minderzahl. Auch wenn sich die Kulturbranche gerne progressiver sehen würde, sind es die kleinen Häuser, welche sich besser mit familiären Pflichten vereinbaren lassen.

«Female Act» und «Helvetia rockt»

Die Auswertung wagt zu hoffen. Diese erste Zählung als Vorstudie bestätigt die Arbeit all der neu gegründeten Netzwerke, welche Frauen in allen Sparten fördern. Mit «Female Act» fürs Theater und «Helvetia rockt» in der Musikbranche gehen Schweizer Künstlerinnen das Problem bereits selbstbewusst an.

 

Quelle: https://genderstudies.philhist.unibas.ch/de/forschung/aktuelle-forschungsprojekte/geschlechterverhaeltnisse-im-schweizer-kulturbetrieb/ und https://www.tagblatt.ch/kultur/die-schweizer-kultur-ist-mannlich-ld.2155387

Kategorie

News

Publiziert am

12.08.2021

Hashtag

#diewirtschaftsfrau #politik

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