Inklusion am Arbeitsplatz
Mit Achtsamkeit den digitalen Wandel meistern
Hinter neuen Start-Ups stehen immer öfter Frauen.
Sieben Herausforderungen, mit denen Gründerinnen konfrontiert sind
Frauen, die gründen, sind keine Ausnahme mehr – aber auch noch keine Normalität in der Start-Up-Szene in Europa.
Auch die internationale Tech-Branche ist nicht unbedingt bekannt dafür, vor Frauenpower zu strotzen. Zwar steigen auch hier die Quoten – von einem Gleichgewicht ist aber noch nicht zu sprechen. Von Macho-Kultur und Silicon-Valley-Sexismus ist stattdessen die Rede: Sogar dem Vorzeigekind Google wurde erst kürzlich vorgeworfen, Frauen weniger zu bezahlen als ihren männlichen Kollegen. Und: Nur rund 10% der Manager im Valley sind weiblich! Das sind Herausforderungen, mit denen sich Gründerinnen auseinander setzen müssen:
1. Den sozialen Erwartungen trotzen
Frauen sind in Seminaren, Network-Anlässen und Management-Events in der Minderheit; ein Bild, das sich in den letzten Jahren kaum signifikant verändert hat. Die Anzahl Frauen kann an einer Hand abgezählt werden. Das hat verschiedene Gründe. Findet ein Anlass an einem Abend statt, haben z.B. Frauen mit Kindern oft keine Zeit. Hier heisst es, den gesellschaftlichen Erwartungen entgegenzutreten und sich die Zeit zu nehmen. Denn solche Veranstaltungen bieten eine grosse Chance, Zugang zu spannenden Netzwerken zu gewinnen.
2. Kaum Zugang zur Finanzierung
Nicht alle Start-Up-Gründer suchen nach Investoren, um ihre Idee zu realisieren. Viele investieren ihre eigenen Mittel, im Bewusstsein, wie schwierig der Pitch-Prozess ist, um an neues Kapital zu gelangen. Kapitalbeschaffung ist für Gründerinnen aufgrund der Vorurteile noch schwieriger, zumal die Männer stark in der Investorenwelten verankert sind. Frauen sind konservativer und übertreiben Projektionen nicht.
Gründerinnen tendieren öfter dazu, realisierbare Vorgaben und Zahlen anzugeben.
Investoren, die oft Männer sind, gehen jedoch davon aus, dass die Unternehmerinnen genauso wie die Männer funktionieren und ihre Zahlen aufblähen. Daher werden Mittel nicht im gewünschten Ausmass bereitgestellt.
Rubrik
Ausgabe
Venture Capital-Fonds
Venture Capital-Fonds, die durch Frauen gegründet worden sind, die Sie kennen sollten.
Aligned Partners
Mit Sitz in Menlo Park ist die einzige rein weibliche VC-Firma an der Sand Hill Road.
Halogen Ventures
Das in Los Angeles ansässige Unternehmen Halogen Ventures investiert in die von Frauen gegründete Konsumtechnologie.
Urban Innovation Fund
Der Urban Innovation Fund mit Sitz in San Francisco bietet Startkapital und regulatorische Unterstützung für Unternehmer/innen, die die Zukunft der Städte gestalten und die schwierigsten städtischen Herausforderungen bewältigen wollen.
Fika Ventures
Das in Los Angeles ansässige Unternehmen Fika Ventures investiert in Enterprise / B2B / Saas, Fintech, Marktplätze und Health IT. Eva Ho bei Susa Ventures hatte Produktmarketing-Positionen bei Google und YouTube inne und war in verschiedenen aufstrebenden Technologieunternehmen tätig.
SoGAL Venture
Die in New York, Singapur und China ansässige SoGal Ventures konzentriert sich auf verschiedene Gründungsteams, die weltweit erste grenzenlose Unternehmen aufbauen. Dieser weibliche, tausendjährige Venture-Capital-Fonds investiert von der Pre-Seed-Phase bis zur Serie A in Consumer-Technologie, Unternehmenssoftware und Gesundheitstechnologie.
1843 Capital
1843 Capital mit Sitz in Greenwich CT investiert in die Serien A und B, Enterprise Software, Cybersecurity, Silvertech (Technologie für die alternde Bevölkerung). Das Gründerteam (Tracy Chadwell und Alison Andrews Reyes) verfügt über Erfahrung in den Bereichen Venture-Investing, Hardware, Software und Operations.
Brilliant Ventures
Brilliant Ventures ist ein weiterer in Los Angeles ansässiger Venture-Fonds. Brilliant Ventures wurde von Kara Weber und Lizzie Francis gegründet und investiert Kapital in verschiedene Gründungsteams, die die Zukunft des Handels verändern.
Relentless Venture Fund
Diese Vancouver, B.C. basierter Risikokapitalfonds investiert in Frühphasen-, Seed- und Series-A-Projekten in präventive und proaktive Gesundheits-Startups.
3. Ernst genommen werden
Die Unternehmenswelt ist stark durch die Männer geprägt, Gründerinnen müssen bedeutend mehr leisten, um den Respekt dieser Welt zu erlangen. Ein Bild, eine Wahrnehmung, die in der heutigen Zeit keinen Platz mehr haben sollte. Doch als Unternehmerin in einer von Männern dominierten Branche Respekt zu erlangen, ist leider nach wie vor eine Herausforderung für viele Gründerinnen.
4. Erreichtes klar kommunizieren
Gründerinnen können stolz auf das Erreichte sein! Viele Frauen, Unternehmerinnen, neigen dazu, das Erreichte abzuschwächen. Um dieser Gewohnheit entgegenzuwirken, sollte die eigene Leistung klar kommuniziert werden. Unternehmerinnen dürfen sich selber auch einmal loben und gegen aussen sichtbar machen, dass sie selber zum eigenen Erfolg beigetragen haben. Schliesslich entspricht das auch der Wahrheit.
5. Netzwerkaufbau
Ein stabiles Netzwerk ist für den unternehmerischen Erfolg unerlässlich. Da die Mehrheit des C-Levels immer noch von Männern dominiert wird, ist es wichtig, zu wissen, wo man das richtige Netzwerk findet. Ein paar gute Startpunkte sind frauenorientierte Networking-Events. Solche Events werden häufig von Firmen organisiert. Weitere Adressen können alte Schul- und Studienkolleginnen sein.
6. Gleichgewicht zwischen Geschäft und Familie
Bei Familienunternehmen wiegt die Verantwortung doppelt, Familie und die Entwicklung des Unternehmens unter einen Hut zu bringen; eigene Wege zu finden, um eine ausgewogene Domain-Life-Balance zu finden. Die Arbeitskultur verlagert sich zunehmend, um Frauen mehr Flexibilität zu ermöglichen. Der Aufbau eines eigenen Unternehmens mag wohl zu Beginn viele Ressourcen beanspruchen, doch als Gründerin hat man auch eher die Möglichkeit, die Zeit und das Engagement, zu portionieren und einzuteilen, um für sich selbst und die Familie mehr Freiheit auszubedingen, als für jemand anderen zu arbeiten.
7. Scheitern ist nichts Negatives
Der Weg zum Erfolg ist mit Verlusten, Pannen und Fehlern gepflastert. Misserfolg gehört zur Gründung, davon sind nicht nur Gründerinnen betroffen, sondern alle Gründer. Die Wahrscheinlichkeit, dass das Geschäftsmodell im ersten Anlauf nicht aufgeht, ist sehr real. Von den neu gegründeten Unternehmen sind nach fünf Jahren weniger als 50% im Handelsregister noch als aktiv gelistet. Doch unsere Gesellschaft ist gewillt, Neues zu kreieren, Neues schaffen. Misserfolge sind die besten Lehrer, um es in einem zweiten oder dritten Anlauf besser zu machen. Also: Nicht aufgeben!