Scheidung ist grosses Vorsorgerisiko für Frauen
Durch die Pandemie werden bestehende Rollenverteilungen verstärkt
In der Regel liegen die Arbeitspensen der Frauen in der Schweiz zwischen 30 und 60%.
Teilzeitarbeit in der Schweiz
In der Schweiz sind 60% der berufstätigen Frauen Teilzeit beschäftigt. Das ist fast ein Rekordwert für Europa. Erklären lässt sich dies mit der schwierigen Vereinbarkeit von Beruf und Familie sowie der traditionellen Geschlechterrollen-Verteilung.
Unternehmen in der Schweiz sind zunehmend besorgt über den Fachkräftemangel. In den kommenden zehn Jahren werden in der Schweiz fast eine Million Menschen in Rente gehen. Schätzungsweise werden aber nur 500‘000 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in den Arbeitsmarkt eintreten.
Die Lösung, die Valentin Vogt, Präsident des Schweizer Arbeitgeberverbandes, dafür sieht, ist, dass arbeitende Frauen ihr Pensum auf mindestens 60% erhöhen sollen. Es gehe nicht darum, noch mehr Teilzeitstellen zu schaffen, sondern dafür zu sorgen, dass bereits erwerbstätige Mütter ihre Pensen erhöhen.
Unter den europäischen Ländern ist die Schweiz zwar eines mit einem der höchsten Anteile erwerbstätiger Frauen (über 80%), liegt aber bei der Prävalenz der weiblichen Teilzeitarbeit an der Spitze, knapp hinter den Niederlanden.
In der Regel liegen die Arbeitspensen der Frauen in der Schweiz zwischen 30 und 60%. Die Hälfte der Frauen mit Kindern arbeitet dabei aber unter 50%. Trotz der Massnahmen der letzten Jahre gäbe es immer noch zu wenige Kinderbetreuungs-Einrichtungen und diese seien zu teuer. Für viele Mütter lohne es sich finanziell nicht, mehr zu arbeiten. Dies sagt Irenka Krone-Germann. Sie ist Geschäftsführerin des Vereins PTO (Part Time Optimisation) und Mitbegründerin von „We Jobshare“.
Die Diskrepanz zwischen Männern und Frauen ist bei der Teilzeitarbeit eine der grössten der Welt (mehr als 40 Punkte). Die Schweiz sei ein extrem konservatives Land in Bezug auf die Aufgabenverteilung der Geschlechter, sagt Krone-Germann.
Kategorie
News
Publiziert am
22.03.2021
Hashtag
#diewirtschaftsfrau #politik