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Eltern, die sich eine familieninterne Nachfolge wünschen, sollen ihren Kindern vorleben, wie interessant und erfüllend die Selbstständigkeit sein kann.

The Next Generation – so klappt die Unternehmensnachfolge

Die grösste Herausforderung in Familienunternehmen besteht in der erfolgreichen Übergabe des Unternehmens an die nächste Generation. Kaum ein Fall gleicht hier dem anderen. Verschiedenste Aspekte spielen eine Rolle, für die es massgeschneiderte Lösungen benötigt. Wie kann die Übergabe so gestaltet werden, dass es nicht zum „Clash of Generations“ kommt?

In der Schweiz sind 88% aller Unternehmen Familienunternehmen. Die meisten davon sind kleine und mittelgrosse Unternehmen, also KMU. An der Schweizer Börse sind 30% der Unternehmen familiendominiert. Die grössten nicht börsennotierten Familienunternehmen sind der Marktexpansionsdienstleister DKSH-Gruppe, der Verpackungshersteller Tetra Pak (Suisse) SA, die Hilti-Gruppe gefolgt von der Manor Gruppe.

Mehr als die Hälfte der KMU-Geschäftsführer sind heute zwischen 50 und 65 Jahre alt.

Bei 20% der Unternehmen steht in den nächsten Jahren eine Nachfolge an, hat das Center for Family Business der Universität St.Gallen herausgefunden.
(Quelle: https://cfb.unisg.ch/)

Eine Übergabe ist nicht einfach und erfordert viel Geduld und gute Kommunikation zwischen den Generationen. Oft werden dabei nur die Risiken betrachtet und zu wenig die Chancen gesehen.

Wichtigster Tipp für eine erfolgreiche Übergabe ist, sich frühzeitig auf die Suche nach einem Nachfolger oder einer Nachfolgerin zu machen. Die Nachfolgeregelung wird gerne verdrängt oder aufgeschoben, aber schnell kann eine Krankheit einen Unternehmensführer ausser Gefecht setzen.

Gerade eine gemeinsame mehrjährige Phase der Übergabe und des gemeinsamen Arbeitens ist besonders fruchtbar für das Unternehmen.

Sie bringt Innovation und Wachstum hervor: gemeinsam neue Geschäftsfelder entwickeln, neue Produkte kreieren, neue Prozesse einführen oder Organisationsstrukturen überdenken. Die Unternehmensnachfolge wird so zur strategischen Chance.

Die Elterngeneration steht in der Übergabephase als Mentor und Diskussionspartner zur Verfügung. Hierfür sollten klare Absprachen gelten, die auch schriftlich niedergelegt werden. Im Zweifelsfall solle man einen spezialisierten Coach hinzuziehen. Die Sicherung der Altersvorsorge der abgebenden Partei muss zwingend festgelegt werden. Eine Arbeitszeitregelung ist ebenfalls empfehlenswert. Zum Beispiel, dass die alte Generation nur zwei Tage die Woche in der Firma arbeitet und sich nebenbei ihren Leidenschaften und Hobbys widmet. Sobald die Übergabe gelungen ist, sollte sich die abgebende Generation aus dem Geschäft komplett zurückziehen und kann sich anderen Themen zuwenden. Sei das der langersehnten Weltreise oder dem spannenden Ehrenamt. Vieles ist während der Zeit als Unternehmer oder als Unternehmerin liegen geblieben, dem man sich nun ganz widmen kann.Bei der Übergabe des Zepters müssen beide Seiten zurückstecken, damit es gelingt. Die Patriarchen müssen loslassen lernen. Das erfordert Mut, gibt aber ein positives Signal an die nächste Generation, dass Vertrauen besteht. Dies wiederum stärkt das Selbstbewusstsein der übernehmenden Partei, was sehr wichtig ist, denn der Nachfolger oder die Nachfolgerin steht unter enormen Leistungs- und Erwartungsdruck.

Die Jungen müssen ihre Ambitionen zügeln. Sie müssen verstehen, dass nicht erlerntes Wissen und moderne Managementtools alleinig zum Erfolg führen, sondern Passion und Hingabe ans Unternehmertum.

Die neue Generation muss das Erschaffene, oft das Lebenswerk der Eltern, ehren, aber trotzdem neue Impulse und Ideen einbringen.

Gerade die Themen Digitalisierung und Diversity drängen sich auf. Diese waren eher selten auf der strategischen Landkarte der alten Generation zu finden. Bei einer sorgsamen, langfristigen Nachfolgeplanung konnte die junge Generation idealerweise sogar Erfahrungen in einem anderen Beruf oder einer anderen Branche sammeln und so frische Ideen und Erfahrungen in den Familienbetrieb einbringen.

Der Wunsch, dass die Firma in der Familie bleibt, ist nicht immer machbar.

Viele Unternehmerkinder lehnen es ab, die Firma zu übernehmen. Sie haben erlebt, wie das Familienleben den Firmeninteressen hinten anstehen musste und wollen das nicht für ihre eigenen Kinder. Deshalb sollten Eltern, die sich eine familieninterne Nachfolge wünschen, den Kindern vorleben, dass Selbstständigkeit spannend und voller schöpferischer Kraft ist. So lässt sich früh das Interesse am Unternehmertum legen.

Falls dies nicht klappt und die Kinder erst einmal andere Interessen haben, muss ein Fremdmanagement oder ein Unternehmensverkauf in Betracht gezogen werden. Es ist aber nicht selten der Fall, dass Kinder sich erst einmal anders orientieren und erst später in das Familienunternehmen einsteigen. Oder mit dem ererbten Geld aus dem Firmenverkauf doch noch selbst ein Unternehmen gründen.

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Digital und Generation

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