Das Problem der unbezahlten Care-Arbeit | Die Wirtschaftsfrau
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Frauen leisten häufiger unbezahlte Care-Arbeit als Männer.
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Das Problem der unbezahlten Care-Arbeit

Unbezahlte Care-Arbeit wird auch in der Schweiz häufiger von Frauen verrichtet. Dies kann negative finanzielle Folgen nach sich ziehen, insbesondere für die Altersvorsorge.

Staubsaugen, Mittagessen kochen, die betagten Eltern beim Einkaufen unterstützen oder die Kinder abends ins Bett bringen: Frauen leisten weltweit mindestens zweieinhalbmal mehr unbezahlte Haushalts- und Pflegearbeit als Männer. Infolgedessen hätten sie weniger Zeit für bezahlte Arbeit, wie aus einem Bericht der UN Women hervorgeht.

Die Zahlen sind in der Schweiz zwar nicht so dramatisch, dennoch übernehmen Frauen mit 60.5 Prozent einen höheren Anteil des unbezahlten Arbeitsvolumens – welches gemäss Bundesamt für Statistik im Jahr 2020 auf die gesamte Wohnbevölkerung ab 15 Jahren verteilt 9.8 Milliarden Stunden betrug. Im Durschnitt sind das 1350 Stunden pro Person.

Die Hausarbeiten mache mit 7.6 Milliarden Stunden den Grossteil an unbezahlter Arbeit aus. Die Betreuungsaufgaben für Kinder und Erwachsene im eigenen Haushalt lasse sich mit 1.6 Milliarden Stunden pro Jahr beziffern.

Frühzeitige finanzielle Absicherung

Durch diese Aufteilung der Care-Arbeit wird schnell deutlich, dass Frauen von den möglichen negativen Konsequenzen häufiger betroffen sind als Männer. Diese machen sich insbesondere in der finanziellen Absicherung bemerkbar.

2022 machten Frauen 73 Prozent der Teilzeiterwerbstätigen aus, wobei Kinderbetreuung und andere familiäre Verpflichtungen als Hauptgründe genannt wurde – mit anderen Worten Care-Arbeit. Dies hat zur Folge, dass Frauen bei der AHV zwar gleich gut aufgestellt, in der beruflichen Vorsorge hingegen benachteiligt sind. Sie sind also häufiger von einem «Gender Pension Gap» betroffen, welcher in Verbindung zu Altersarmut steht.

Es ist daher ratsam, sich besonders bei der Familiengründung mit der Aufteilung der Care-Arbeit, der finanziellen Absicherung sowie der Altersvorsorge auseinanderzusetzen. So besteht für Letztere die Möglichkeit, mittels einer dritten Säule zusätzlich vor Vorsorgelücken zu schliessen oder sich freiwillig in eine Pensionskasse einzukaufen. Ebenfalls ist es heute empfehlenswert, dem Berufsleben nicht gänzlich den Rücken zu kehren, damit ein kompletter, oftmals schwieriger Wiedereinstieg nach mehreren Jahren Unterbruch vermieden werden kann.

Kategorie

News

Publiziert am

15.06.2023

Hashtag

#DieWirtschaftsfrau #DWF #CareArbeit #unbezahlt #Altersvorsorge #Altersarmut #GenderPensionGap

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