Sozialversicherungen: «Es braucht einen grundlegenden Systemwechsel»
Schweizer BIP ist 2022 um 2.6 Prozent gewachsen
Angestelltenverbände fordern Lohnerhöhung
Um der Teuerung entgegenzusteuern, fordern der Kaufmännische Verband und Angestellte Schweiz bis zu 4.5 Prozent mehr Lohn. Geringverdienende mit einem Vollzeitmonatslohn von unter 4‘200 Franken sollen 300 Franken mehr erhalten.
Die bescheidenen Lohnerhöhungen in den letzten Jahren würden die steigenden Lebenskosten kaum mehr ausgleichen, schreibt der Kaufmännische Verband Schweiz in einer Medienmitteilung. Die Teuerung treffe insbesondere Mitarbeitende im Tieflohnbereich überproportional stark.
Zusammen mit Angestellte Schweiz fordert der Verband deshalb für diejenigen Mitarbeitenden, die bis anhin bei einer Vollzeitanstellung unter 4‘200 Franken verdienen, eine Lohnerhöhung um mindestens 300 Franken pro Monat.
«Die Menschen im Tieflohnsektor müssen die Sicherheit haben, dass sie keinen Reallohn-Verlust erleiden. Deshalb spielt der geforderte Mindestbeitrag eine wichtige Rolle», wird Stefan Studer, Geschäftsführer von Angestellte Schweiz, in der Medienmitteilung zitiert.
Realeinkommenssenkung für viele Haushalte
Um die steigenden Lebenshaltungskosten auszugleichen, fordern die beiden Angestelltenverbände generell bis zu 4.5 Prozent mehr Lohn ab 2024.
«Wir erleben derzeit eine aussergewöhnliche Situation: einen robusten Arbeitsmarkt und – damit wohl zusammenhängend – ein aktuell noch ungebrochenes Konsumverhalten der Privathaushalte. Und doch müssen viele Haushalte eine Realeinkommenssenkung verkraften, während Unternehmen die Gewinne an ihre Aktionäre ausschütten. Unsere Lohnforderungen sind deshalb legitim und notwendig», erklärt Michel Lang, Leiter Sozialpartnerschaft beim Kaufmännischen Verband Schweiz, im Schreiben weiter.
Hinzu kommt, dass es in Zeiten von akutem Fachkräftemangel im Interesse der Unternehmen liegt, eine attraktive Entlöhnung zu bieten. «Wer Fachkräfte halten will oder an Bord holen muss, der muss Geld bereitstellen», so Stefan Studer.
Kategorie
News
Publiziert am
10.08.2023
Hashtag
#DieWirtschaftsfrau #DWF #Angestellenverbände #Lohnerhöhung #Tieflohn #Tieflohnbranche #Geringverdienende #Teuerung #Arbeitsmarkt