Warum Weiblein und Männlein es eben doch miteinander könn(t)en… | Die Wirtschaftsfrau
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Die Wirtschaft eines Landes funktioniert nur, wenn die Menschen hochwertige Bildung erhalten.

Warum Weiblein und Männlein es eben doch miteinander könn(t)en…

Nicht schon wieder so eine abgehalfterte Geschichte über die Beziehung Mann – Frau am Arbeitsplatz. Wer nun warum der bessere Chef, die bessere Chefin ist und ob der Begriff „Führung“ nun beim weiblichen oder beim männlichen Geschlecht wirklich zu Hause ist. Keine Angst, Christina Weigl, Leadership-Trainerin und Business-Coach, ist alles andere als eine Feministin. Ein Interview mit einer Frau, die weiss was es braucht, damit Frauen und Männer eine gemeinsame Performance hinlegen, die Unternehmen weiterbringt.

Sie sind eine Vollblutfrau. Gibt es auch Situationen, wo Sie gerne mal ein Mann wären?

Nein, glaube ich nicht. Ich schätze mein „Frau-sein“, obwohl mich die Männerwelt, falls es diese so wirklich absolut gibt, sehr interessiert. Ich habe im Laufe meiner Karriere die Denk- und Handelsweise verschiedenster Männer in Führungspositionen kennengelernt. Dabei habe ich die eine oder andere Vorgehensweise analysiert und für mich adaptiert.

Was nicht gut klappt ist, wenn Frauen – meist unbewusst – in ein „Männerkostüm“ schlüpfen und versuchen den Kampf (im übertragenen Sinn) aufzunehmen. Dabei sind sie oft sogar härter im Umgang als so mancher Mann. Viele Menschen haben einen guten Sensor, wenn etwas nicht authentisch ist. In den Augen ihrer Kollegen verlieren Frauen, die in dieses „Kostüm“ schlüpfen, an Respekt oder Glaubwürdigkeit.

Erfolg in Sachen Führung kommt ja bekanntlich nicht von alleine. Auf was geben Sie besonders acht?

Es ist wie bei einem Stromkreis. Dieser hat einen Plus- und einen Minuspol.

Wenn diese beiden Qualitäten in uns im Ausgleich sind, können wir unsere individuelle Kraft und eine natürliche, innere Stärke leben.

Oft wird als typisch männliche Eigenschaft Mut, Stärke, Aggression und Kraft genannt. Als weibliche Eigenschaften werden oft Fürsorge, Einfühlungsvermögen, Intuition und alles Nährende bezeichnet.

Es braucht Anpassungsfähigkeit, um sich immer wieder auf die äusseren Faktoren flexibel einzustellen. Wirkliche Anpassungsfähigkeit ist die Fähigkeit vom Verstand und vom Herzen her abzuwägen, zu analysieren, nachzuspüren und dann die Einstellung und das Handeln zu optimieren. Wie Teams und Führungskräfte auf Krisen, Veränderungen oder Unvorhergesehen reagieren bestimmt der Grad der Anpassungsfähigkeit. Die Effektivität steigt, wenn männliche und weibliche Qualitäten und vor allem der Verstand und das Herz zu gleichwertigen Teilen wirken.

Das klingt plausibel. Trotzdem werden Sie in Ihren Führungsseminaren bei Männern auch auf Widerstand mit diesen Thesen stossen, oder?

Zum Glück! Sonst wäre es langweilig. Es ist meine Aufgabe die Teilnehmer zu fordern, sie zum Nachdenken zu bringen.

Dazu gehören Themen wie Empathie, Intuition oder Herzintelligenz. Damit erhalten Wertschätzung, Achtsamkeit und Präsenz den verdienten Platz in den Führungsetagen. Denn Herz und Kopf als Team lässt mehr Begeisterung zu und spornt zu Bestleistungen an. Albert Einstein sagte einst:

Doch in unserer Businesswelt ist der Verstand der Boss und das Herz ist oft aussen vor.

Warum funktionieren Frauen und Männer in Führungsfragen grundsätz-lich oft anders? Wie kann man das gegenseitige Verständnis fördern?

Wir brauchen eine klare Vorstellung der Zukunft, was wir als Führungskraft gemeinsam mit den Menschen im Betrieb erleben wollen. Oft herrscht viel „Lärm“ aufgrund geschlechterspezifischer Fra-gen. Oft werden männliche Vorgesetze von Frauen aufgrund fehlender Sensibilität schlecht bewertet. Weibliche Vor-gesetzte agieren „vermännlicht“ und erscheinen in ihrem Verhalten zu hart. Andererseits wird von Frauen mehr Durchsetzungskraft gewünscht.

Einige Frauen haben das Bedürfnis, tougher zu werden, um von Männern respektiert zu werden. Oft wissen sie nicht, wie sie ihre Durchsetzungsfähigkeit mit ihrer weiblichen Kraft in Einklang bringen können.

Doch wenn die/der Einzelne nicht im Gleichgewicht ist, ruft eine Stärkung nur „Kurzschluss“ hervor. Stress, Ärger, Wut und Vorwürfe an das andere Geschlecht sind das Ergebnis. Nur die Achtung und Wertschätzung, welche ich mir selbst gebe, ist das was ich von aussen auch erhalte. Das Naturgesetz der Resonanz – wie innen so aussen – wirkt immer.

Gibt es hierfür wissenschaftlich fundierte Beweise?

Untersuchungen des HeartMath Instituts in Kalifornien ergaben, dass ein Urinstinkt des Menschen ist, sich zu kümmern. Sie haben in ihrer Forschungsarbeit festgestellt, dass die Fähigkeit, für persönliche und unternehmerische Effektivität Fürsorge zu tragen, ganz zentral ist, wenn sie mit Effizienz in Einklang steht.

Das elektromagnetische Feld des Herzens ist 5‘000-mal stärker als das des Gehirns und mehrere Meter wahrnehmbar. Somit wirken Emotionen im positiven oder negativen und sind „ansteckend“.

Erfahrungen des HeartMath Instituts in Unternehmungen zeigen auch, dass da wo das Wissen der Herz-intelligenz angewendet wird, steigt das Leistungsniveau. Studien zeigen weiter, dass dadurch besser zusammen-gearbeitet, effektiver kommuniziert wird und Entscheidungen werden stressfreier getroffen. In diesen Unternehmen wird ein besseres Betriebsklima festgestellt und die Mitarbeiter fühlen sich weniger ausgebrannt. Sie denken klarer und verhandeln besser. Resultate von Teilnehmern zeigen auch, dass sie sich weniger Sorgen machen, weniger angespannt und müde sind und wieder besser schlafen können. Firmen wie Boeing, Piloten der Airforce, niederländische Polizei trainieren bereits mit HeartMath.

Die Hirnforschung zeigt, dass zu viel männliches Testosteron eine Selbstüberschätzung und eine Risikounterschätzung bewirkt. Dafür lässt das weibliche Hormon Östrogen die eigenen Fähigkeiten dramatisch unterschätzen und das Risiko massiv überschätzen. Was eine limitierende Wirkung auf das eigene Selbstbild hat. Männer und Frauen haben beide Hormone. Östrogen hat einen anderen Stil des Denkens: es kann viele Details aufnehmen und mehr auf Rahmenbedingungen achten.

Unternehmen brauchen immer beides.

Persönliche leadership

Im persönlichen Leben hat jeder die Verantwortung eine Balance zwischen den eigenen männlichen und weiblichen Anteilen herzustellen. Das bildet die Grundlage für Respekt und Wertschätzung. Es braucht die Klarheit über eigene Werte, Talente und der eigenen Berufung. Dies ist der innere Kompass für effektive Entscheidungen.

Effizienz + Fürsorge = Effektivität

Angemessene Fürsorge wirkt mental, emotional und körperlich wie Balsam und verbessert die Anpassungsfähigkeit. Unsere Wahrnehmung und Kreativität steigen sprunghaft an, wenn unsere innere Balance zunimmt und wir mit den Grundwerten unseres Herzens im Einklang sind.

Das Herz unterstützt den Kopf

Wir können Prinzipien der HeartMath/Herzintelligenz anwenden. Dadurch werden wir Unterschiede zwischen Männern, Frauen, zwischen Generationen und Kulturen besser verstehen und respektieren. So erreichen wir mehr Reife, anstatt uns gegenseitig mit Egokämpfen zu begegnen.

Wissen und Weisheit

Unternehmen haben die Aufgabe, inkohärente Bereiche aufzudecken. Denn eine innere Balance hat einen Effekt nach Aussen. Es genügt nicht mehr gescheit und schnell zu sein. Dienstleistungen und Produkte sind nur dann sinn- und wertvoll, wenn sie mit den Grundwerten und dem innersten unseres Herzens übereinstimmen.

Rubrik

Ausgabe

Workspace und Zusammenarbeit

Christina Weigl / Training % Coaching GmbH

Gruen-DSC

Ihre Kernkompetenzen sind: Leadership, Service-Excellence, Resilienz sowie Leadership für Frauen „Berufung – Führung -Sinn“

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